BAUEN AN EINEM ORT MIT GESCHICHTE
In der Ausschreibung wird in einem Nebensatz (!) erwähnt, dass die Südtirolersiedlungen "...während der NS-Diktatur..." errichtet wurden. Sonst wird geschwärmt...
"Es wurden städtebaulich hochwertige Siedlungen geschaffen, die in weiten Bereichen immer noch eine besondere Wohn- und Lebensqualität aufweisen, unter anderem weil sie teilweise über geringe Baudichten und immer über großzügige Gartenbereiche verfügen."
Nach mehreren Einfühlungen vor Ort, schaudert es uns eher. Die dumpfen Produkte eines verbrecherischen Mörderregimes, aus denen bildhaft Blut in Boden trieft, sind für uns nicht die geeignete Referenz für eine "Neuinterpretation...."
Unsere Referenz, wenn man sich auf Vorhandenes am Ort beziehen will, ist Josef Lackner:
"Ich möchte immer wieder einen erfinderischen Sprung machen. Ich möchte keinen trockenen Weg haben.
Ich begegne dem Pessimismus. Ich kontrapunktiere."
Auch wir möchten nicht die oberflächlichen Qualitäten der Nazibauten "neu interpretieren“ sondern, mit zeitrichtigen Mitteln ein Wohnambiente schaffen, das so überzeugend gut ist, dass (hoffentlich) niemand mehr dieser Vergangenheit nachtrauert.
ABSCHLUSS MIT DER VERGANGENHEIT
Eine Neuinterpretation der Lacknerschen Schlange: Westlich der Türingstraße ein zweifach gefalteter, an den richtigen Stellen durchlässiger Längsbaukörper, der die grüne Spielstraße und auch den länglichen Hofraum rhytmisiert und gliedert. Die Durchgänge reagieren auf die Ost-West Fußwege.
> siehe 'pdf' für genauere Projekterläuterung!