SITUATION
Eine zwar prominente, aber uneindeutige Lage: Nicht Peripherie, nicht Zentrum, eher dort, wo langsam der Ortskern sich zu artikulieren beginnt. Von Dorf keine Rede mehr. Nicht nur die "alten Igler Häuser”, sondern auch das große Hotel und die neueren kommerziellen Geschoßwohnbauten in unmittelbarer Nachbarschaft prägen das Bild, den Maßstab und die Textur. Weniger die expressive Geste als die unaufgeregte städtebauliche Klärung und Bereinigung scheint uns hier angebracht.
HALTUNG
Das Ensemble Apotheke, Rathaus, Widum soll durch die beträchtliche Baumasse nicht erschlagen werden, lieber ist uns ein Dialog im Maßstab. Das neue Haus sollte -wie seine Gegenüber- ein Haus auf dem Boden sein. An der Straße ein teilweise gedeckter Vorplatz für den Markt und das Reisebüro.
Im "Hinterland" muss dem Widum Luft verschafft werden, das U-Boot Haus (ein leider etwas Ramponiertes architektonisches Kleinod) will freigeschaufelt und von der jetzigen erdrückenden Parkplatzböschung befreit werden. Zwischen Seniorenwohnungen, Praxen und Bäckerei soll ein räumlich gefasster Grünraum definiert werden. Es könnte z.B. ein öffentlicher Minipark bzw. Café Garten an den berühmten Igler Geheimwegen entstehen.
PROGRAMM
Klare Zonierung: Im EG die Geschäftsfunktionen, in den zwei Obergeschoßen das Wohnen.
· Der Markt. Ein langgestreckter übersichtlicher und natürlich belichteter Grundriss mit zwei freien Seiten zur Straße. Ein innenliegendes Längslager mit kurzem Weg zur Anlieferungsbucht. Überdachter gut sichtbarer Zugang.
· Das Reisebüro
Zwei "Straßenfassaden", gedeckter Zugang von der Hauptstraße aus. Durch das gegenüber dem Widumsweg angehobene Niveau gut in Wohnungen konvertierbar.
· Die Arzt Praxis, die psychologische Praxis oder Ähnliches
Orientiert zum 70 cm tieferliegenden Grünraum (Intimität!), Zugang über eine gemeinsame Lobby mit den Seniorenwohnungen, aber auch mit externem Zugang möglich. Die interne Gangerschließung mit
Tageslichtqualität lässt auch andere "Portionierungen" genauso wie Wohnnutzung zu.