BAUEN AN EINEM SANFTEN HANG
Der Ort hat eine seltsame Unruhe in sich.
Die Siedlung liegt überraschenderweise nicht entspannt am Sonnenhang, der Raum zwischen den Häusern rinnt kaum nutzbar zwischen den Häusern davon. Die städtebaulichen Qualitäten, die ansonsten bei Südtirolersiedlungen zu finden sind, fehlen fast völlig. Lediglich der winkelförmige Bau mit dem ehemaligen Geschäft bildet einen leise formulierten Platzraum.
ANSATZ
Die Verdoppelung auf 500 Wohnungen ist ein ambitioniertes Unterfangen. Ziel muss sein, dass die sukzessive Transformation über viele Jahre in jedem Zwischenschritt immer eine gewisse Komplettheit generiert. „Jeder Bauabschnitt bildet einen individuellen Wohnblock mit Hof, in der Summe entsteht eine diverse/charakteristische Siedlung mit Wiedererkennungswert. „
METHODE
Ein einfacher, meist viergeschossiger Baustein mit 15m Seitenlänge wird, angepasst an das Gelände, zu einem L- förmigen „Siedlungsmolekül“ mit etwa 40 Wohnungen zusammengefügt. Diese werden über den gemeinschaftlich genutzten Vorplatz, auf dem sich auch die kleinen wohnungsnahen Nutzgärten befinden, erschlossen
Die "Moleküle" bilden auf Siedlungsebene größere Cluster. Gemeinsam umfassen sie Freiräume mit eigenständigem Charakter: Ein Anger mit Obstbäumen und Blumenwiesen, Ein Dorfplatz mit Pflasterung, Brunnen, Quartierstreffpunkt, Gemeinschaftsräumen etc...
ERSCHLIESSUNG: WEITGEHEND AUTOFREI
Die obere annähernd horizontale Straße Tratzbergsiedlung wird zur Hälfte stillgelegt und zur Spiel- und Spazierstraße umgestaltet. Die Zufahrten zu den Quartiersgaragen erfolgen ausschließlich von den vorhandenen notwendigen peripheren Verbindungsstraßen.
DURCHWEGUNG
Ein kinderwagengerechtes Wegenetz verbindet die Spielplätze mit den Freiräumen und Höfen und durchzieht die ganze Siedlung.
DIE WOHNUNGEN
Kompakt und sparsam. Daher: Eckloggien, wo immer möglich– diese vergrößern den Innenraum, bringen Licht von 2 Seiten, ebenso die Mittelloggien der 2 Zimmerwohnungen. In Kombination mit einer Wohnküche ist die Abteilung eines zusätzlichen kleinen Raumes möglich. Geräumige Eingangsbereiche. Kinderwagenräume möglichst auf jedem Geschoß.
KINDERGARTEN UND NAHVERSORGER
Liegen exzentrisch in Richtung Jenbach - Zentrum, am logischen Zugang zum Quartier im Südosten. Platzsparend bildet der Nahversorger einen „Geländesockel“ der nach Süden offen ist. Der Kindergarten wird (energetisch und ökonomisch optimal) flächensparend auf diesem Sockel errichtet. Wird dies aus eigentumsrechtlichen Gründen nicht gewünscht ist die Fläche bergseitig auf eigener Parzelle eine Alternative.
Der vielleicht geräuschintensivere JUGENDTREFF ist auf Ebene des Nahversorgers im westlichen Gebäudeteil mit eigenem Außenbereich vorgesehen.
QUARTIERSZENTRUM
Im „urbaneren“ Herzen der Siedlung, die als Piazza ausgestaltet ist, wird das kleine Quartierszentrum angesiedelt. Es sollten im Nahebereich einige überhohe Erdgeschoßzonen vorgesehen werden. In den 3m hohen Räumen könnten sich kleinere Dienstleister, Ateliers, Werkstätten Co- working Spaces, Arztpraxen etc. einnisten.
So entsteht über die Jahrzehnte ein lebendiger, bunter, lebenswerter charakteristischer Stadtteil.